Dienstag, 7. September 2021
Vaalser Straße: Mobilitätspolitik mit der Brechstange
In der letzten Woche stand die Vaalser Straße auf der Tagesordnung des Mobilitätsausschusses. Im Zuge von notwendigen Arbeiten an der Fahrbahndecke sollte auch der Radverkehr mitgedacht werden. Die Verwaltung schlug vor, auf einer Seite der Fahrbahn einen 2 Meter breiten Schutzstreifen anzulegen. Auf der anderen Seite würde der bestehende, kombinierte Fuß- und Radweg erhalten bleiben. Durch diese Maßnahme hätten keine Parkplätze wegfallen müssen. Außerdem wäre so eine einheitliche Verkehrsführung bis in die Niederlande entstanden.
Ein linkes Bündnis setzte im Ausschuss jedoch durch, dass eine Protected Bike Lane angelegt wird. Die ASEAG erwartet dadurch erhebliche Einschränkungen für ihren Linienbusverkehr. Zudem müssen 34 Parkplätz entfallen. Die Anwohnerschaft wurde nicht miteinbezogen.
„Das ist Mobilitätspolitik mit Tunnelblick. Die Forderungen des Radentscheids werden auf Biegen und Brechen durchgedrückt. Andere Belange fallen dabei unter den Tisch ", erklärt unsere Fraktionsvorsitzende, Iris Lürken. „Besonders bedauerlich ist, dass nicht einmal versucht wurde, einen Dialog mit der Anwohnerschaft und anderen Betroffenen zu führen. Eine Bürgerbeteiligung wäre problemlos in der Bezirksvertretungssitzung Laurensberg am 22.09. möglich gewesen. Die Menschen, die an der Straße wohnen, dort arbeiten, wissen doch am besten, wo die Probleme liegen und welche Lösungen es geben könnte.
Unser sachkundiger Bürger im Mobilitätsausschuss, Jörg Lindemann, führt weiter aus: „Es ist richtig, dass bei Sanierungsmaßnahmen der Radverkehr mitgedacht wird. Im Ausschuss haben wir uns deshalb für die von der Verwaltung vorgeschlagene Variante ausgesprochen. Sie wäre ein für Radfahrende, den ÖPNV und die Anwohnerschaft tragfähiger Kompromiss gewesen. Für eine langfristig erfolgreiche Verkehrswende im Sinne des Klimaschutzes brauchen wir einen breiten Konsens. Dieser wurde von der linken Mehrheit völlig ignoriert."