Montag, 27. März 2017
„Zeelink I“ - oder wie die Bezirksregierung Köln Bedenken ignoriert
Widerstand gegen geplante Trassenführung
Die Stadt Aachen spielt aufgrund ihrer geographischen Lage eine tragende Rolle bei der Trassenführung der Gasfernleitung „Zeelink I“. Darum wird mit der Stadt Aachen bei der Bezirksregierung Köln eine Trasse, parallel entlang der Bundesautobahn A44 zwischen Brand und Forst, als alternativen Vorschlag unterbreitet. Die Alternativtrasse würde ermöglichen, dass die Trasse nicht durch die Brander Naturschutzgebiete verlegt werden muss.
Diese durch die Verwaltung herausgearbeitete Lösung findet bei allen Fraktionen des Aachener Stadtrats und auch den Aachener Bürgerinnen und Bürgern großen Zuspruch. Die Trassenführung an der A44 würde Versorgungssicherheit gewährleisten und gleichwohl die Natur und Landschaft schützen. Folglich wäre diese Alternativtrasse eine passende Lösung und könnte nun in die Umsetzung gehen – wenn da nicht die Bezirksregierung Köln wäre. Die CDU-Fraktion wundert sich, dass die Bezirksregierung, die unmittelbar der Landesregierung unterstellt ist, unsere Bedenken konsequent ignoriert. Die Bezirksregierung hat Position gegen die Alternativtrassenführung bezogen - offen bleibt das Warum.
Die Open Grid Europe GmbH spielt ebenfalls eine fragwürde Rolle. Bei der Bürgerinformation in Brand versucht sie zu beschwichtigen und gibt vor, die vorgeschlagene Variante an der Autobahn technisch zu realisieren, bevorzugt aber nach wie vor den anderen Korridor. Hier spielen vermutlich die Kostenaspekte die entscheidende Rolle.
„Die Wasser-, Tier- und Pflanzenwelt und auch geplante Naturschutzgebiete, die eventuell durch die Trassenverlegung Schaden nehmen würden, machen Aachen mit aus und tragen zu unserer Lebensqualität hier in der Stadt bei. Wir werden nichts unversucht lassen, um die von uns ins Spiel gebrachte Alternativtrasse in die Umsetzung zu bringen. „Es ist mehr als irritierend, dass das Reiten durch den Brander Wald eine größere Belastung für die Natur darzustellen scheint, als die Verlegung einer Gasfernleitung “, so Iris Lürken, umweltpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion.
Der Widerstand, der sich durch alle Fraktionen, die Verwaltung und auch in der Bevölkerung gleichermaßen regt, wird mit großer Wahrscheinlichkeit Einfluss auf den Planfeststellungsbeschluss nehmen, der eigentlich im September 2018 von der Bezirksregierung getroffen werden soll. Die von der Open Grid Europe GmbH anvisierte Fertigstellung der Gasfernleitung im Jahr 2021 rückt damit in weite Ferne.