Mittwoch, 21. September 2022
Vereine und die freie Kultur in der Energiekrise retten
Vereine und freie Kulturschaffende wurden schon in der Corona-Krise hart getroffen. Die Belastung durch die notwendigen Einschränkungen wirken für viele bis heute nach. Mit der sich anbahnenden Energiekrise werden sie vor die nächste große Herausforderung gestellt. Auch für sie steigen die Kosten. Rücklagen sind in vielen Fällen kaum vorhanden. Zugleich steht zu befürchten, dass viele Menschen zuerst an der Kultur und Vereinsveranstaltungen sparen werden, wenn die hohen Energierechnungen in den Privathaushalten ankommen.
„Die Energiekrise stellt uns alle vor große Herausforderungen. Die Bundesregierung hat ein sogenanntes Entlastungpaket angekündigt", erklärt unsere kulturpolitische Sprecherin, Dr. Margrethe Schmeer. „Leider zählen die Vereine und die freie Kulturszene zu denen, die von der Berliner Ampel vergessen wurden. Wie schon in der Pandemie geht es auch jetzt darum, Aachens vielfältiges Vereinsleben und unsere blühende Kulturlandschaft zu erhalten. Was in der Energiekrise verloren geht, lässt sich danach kaum wieder aufbauen. Deshalb sehen wir die Stadt Aachen in der Verantwortung."
Wir schlagen daher mittels eines Ratsantrages vor, ein Förderprogramm für gemeinnützige Vereine und die freie Kulturszene aufzulegen. Damit soll die Belastung durch steigende Energiekosten abgefedert werden.
Dazu erklärt unsere Fraktionsvorsitzende, Iris Lürken: „Wir denken dabei an einen Fördertopf mit einer Millionen Euro für dieses und die kommenden Jahre. Dieses Geld wollen wir nicht achtlos mit der Gießkanne ausschütten, sondern es gezielt und bedarfsgerecht verteilen. So schaffen wir auch in diesen schwierigen Zeiten Handlungssicherheit für Vereine und freie Kulturschaffende."
Zur Finanzierung verweist der finanzpolitische Sprecher, Harald Baal, auf die Weitsicht der Landesregierung: „Auch in der Energiekrise lässt die Landesregierung die Kommunen nicht im Stich. Kommunalministerin Ina Scharrenbach hat bereits angekündigt, den Kommunen die bilanzielle Isolierung dieser völlig außergewöhnlichen Mehrkosten zu ermöglichen. Dieses Instrument hat schon in der Corona-Krise die Handlungsfähigkeit unserer Stadt bewahrt. Wir halten es daher für ratsam, zu prüfen, ob die Kosten des Förderprogramms nach der noch notwendigen Gesetzesänderung isoliert werden könnten."