Freitag, 30. August 2024
Am Ende der Ferien steht ein Schleifen-Chaos
Für viele begann der erste Tag nach den Ferien mit großen Fragezeichen. Keine Weiterfahrt mehr auf dem Karlgraben? Stattdessen ausgiebige Rotmarkierungen auf der Fahrbahn? Im Bereich Wüllnerstraße und Templergraben ein ähnliches Bild? Der Schilderwald rund um diesen Bereich schafft eher Verwirrung als Klarheit.
„Hastig, fast schon heimlich hat die Verwaltung mitten in den Ferien mit der Umsetzung ihres Konzepts zur Innenstadtmobilität begonnen“, klärt unser stellvertretender Fraktionsvorsitzender, Daniel Hecker, auf. Bereits im Herbst letzten Jahres, als die Ideen im Mobilitätsausschuss vorgestellt wurden, hielten wir sie für nicht zu Ende gedacht. Deshalb haben wir auch dagegen gestimmt!”
„Leider haben sich unsere Befürchtungen bewahrheitet. Einzelhandel und Gastronomie bangen um ihre Kundschaft. Die Menschen sind verunsichert. Denn sie erleben ein tägliches Schleifen-Chaos“, führt unsere Fraktionsvorsitzende, Iris Lürken, weiter aus. „Und für all das soll der Radentscheid als Begründung herhalten? Da wundert es kaum, dass der Radentscheid für viele Menschen zum Unwort geworden ist.“
Unsere mobilitätspolitische Sprecherin, Gaby Breuer, ergänzt: „Gleichzeitig fehlt es an echten Alternativen. Aachen braucht endlich ein leistungsfähiges Park-and-Ride-System. Und auch im ÖPNV brauchen wir spürbare Verbesserungen für die Nutzerinnen und Nutzer.“
Doch betroffen sind nicht nur Einzelhandel und Gastronomie. Auch Pflegedienste, die oft innerhalb eines straffen Zeitplans viele verschiedene Stationen in der gesamten Innenstadt anfahren müssen, zählen zu den Leidtragenden. An einem sinnvollen Verfahren zum Erhalt von Ausnahmegenehmigungen für Pflegekräfte fehlt es bisher. Da ist es kaum verwunderlich, dass Bernhard Verholen als Vorsitzender unseres örtlichen Caritasverbandes mit einem offenen Brief an die Stadtverwaltung wandte.
Dazu erklärt unser sozialpolitischer Sprecher, Peter Tillmanns: „Gerade am Beispiel der Pflegekräfte zeigt sich, wie wenig praxistauglich und unausgegoren das Konzept der Verwaltung ist. Überall versuchen die Menschen gegen den Pflegenotstand anzukämpfen. In Aachen lässt man ein gebührenpflichtiges Bürokratie-Monster auf die Pflegedienste los. Bei allem bewundernswerten Einsatz der Pflegekräfte bleibt zu befürchten, dass die Folgen des überstürzten Schleifen-Chaos die Pflegebedürftigen zu tragen haben. Deshalb braucht es dringend eine Korrektur. Dabei ist der Vorschlag der Caritas eine wertvolle Diskussionsgrundlage.“