Freitag, 18. Juni 2021

Vergabe von Grundstücken: Das beste Konzept soll gewinnen

2018 haben wir in Aachen beschlossen, städtische Grundstücke künftig an den bzw. die Interessent*in mit der besten Nutzungsidee zu vergeben. Bisher werden städtische Grundstücke vor allem an die oder den Höchstbietende*n verkauft.

Nun wurde im Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss ein Verfahren für diese sogenannte Konzeptvergabe vorgestellt und beschlossen. Künftig werden die politischen Gremien in Zusammenarbeit mit der Verwaltung vor dem Verkauf eines städtischen Grundstücks Vergabekriterien erarbeiten. Diese sollen beispielsweise die Sozialstruktur des Quartiers, architektonische Anforderungen sowie die Ziele des Klima- und Umweltschutzes berücksichtigen.

Im Anschluss erfolgt die Ausschreibung unter Hinweis auf ein einzureichendes Konzept. An wen dann letztlich das Grundstück vergeben werden soll, entscheidet eine Jury anhand der vorher festgelegten Kriterien. Die Jury setzt sich aus dem Vorsitzenden des Planungs- sowie des Wohnungs- und Liegenschaftsausschusses, dem bzw. der jeweiligen Bezirksbürgermeister*in sowie den zuständigen Fachbereichsleiter*innen der Verwaltung zusammen. Wenn die Vergabeentscheidung gefallen ist, wird die Realisierung des Konzepts vertraglich festgeschrieben.

Dazu erklärt unser Sprecher im Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss, Jakob von Thenen: „Schon 2018 haben wir das Aachener Modell zur kommunalen Wohnungsbaubauförderung (zum Artikel) auf den Weg gebracht. Damit werden städtische Grundstücke zu Wohnbauzwecken durch Erbbaurechte vergeben. Auf diese Weise fördern wir den Bau von Wohnraum in allen Preissegmenten. Die Konzeptvergabe ergänzt das Aachener Modell. So haben wir die Möglichkeit, mehr Einfluss auf die Stadtentwicklung zu nehmen, und gleichzeitig die Kreativität privater Bauwilliger für Aachen zu nutzen. Weiterhin bleibt aber auch der Wunsch bestehen, dass durch die städtische Bauverwaltung eigene Wohnungsbauprojekte wieder vorangetrieben werden.“

„Ganz besonders wichtig ist uns, dass die Bezirke in den Vergabeprozess eng miteingebunden werden. Dadurch können Konzepte umgesetzt werden, die zum jeweiligen Bezirk und den dort lebendenden Menschen passen“, freut sich unsere Fraktionsvorsitzende, Iris Lürken.